Bestimmung der Exposition von Personengruppen, die im Rahmen des Projektes "Querschnittsstudie zur Erfassung und Bewertung möglicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch die Felder von Mobilfunkbasisstationen" untersucht werden

Thema

Bestimmung der Exposition von Personengruppen, die im Rahmen des Projektes "Querschnittsstudie zur Erfassung und Bewertung möglicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch die Felder von Mobilfunkbasisstationen" untersucht werden

Beginn

01.02.2003

Ende

31.01.2005

Projektleitung

ECOLOG Institut, Hannover

Zielsetzung

Ziel des Vorhabens war die Entwicklung und Erprobung eines Verfahrens für die HF-Dosimetrie im Rahmen epidemiologischer Studien. Dazu gehörten zunächst die Definition der besonderen Anforderungen an die Dosimetrie im Rahmen epidemiologischer Studien im Zusammenhang mit Expositionen durch HF-Anlagen (insbesondere Mobilfunkbasisstationen) sowie die Entwicklung eines geeigneten Verfahrens zur Bestimmung der elektromagnetischen Immissionen in der Umgebung von Mobilfunk-Basisstationen und schließlich die Erprobung des Verfahrens zur Expositionserfassung im Rahmen der epidemiologischen Pilotstudie.

Folgende methodische Vorgehensweise sollten dabei verfolgt werden:

  • Literaturstudie und Einrichtung einer Literaturdatenbank;
  • Auswertung der Literatur im Hinblick auf die Anforderungen an die Dosimetrie im Rahmen epidemiologischer Studien im Zusammenhang mit Expositionen durch HF-Anlagen;
  • Auswertung der Literatur und bereits durchgeführter Messprogramme hinsichtlich der Anwendbarkeit der Verfahren und ihrer Brauchbarkeit für die Dosimetrie in epidemiologischen Studien;
  • Entwicklung einer Messstrategie und Vermessung der elektromagnetischen Felder in Wohnungen in der Umgebung von Mobilfunk-Basisstationen zur Ermittlung der räumlichen Verteilung, der zeitlichen Variationen und der Einflüsse der Lage zur Sendeanlage sowie der Bebauung und der Vegetation in der Umgebung;
  • Entwicklung von Verfahren zur Berechnung der elektromagnetischen Felder in Wohnungen in der Umgebung von Mobilfunk-Basisstationen auf der Basis der technischen Daten der Anlagen bzw. der Angaben zu den Mobilfunkanlagen in den Standortbescheinigungen sowie empirisch ermittelten Ausbreitungsfaktoren in verschiedenen Siedlungsstrukturen;
  • Vergleich der in Wohnungen gemessenen und berechneten Expositionen.

Ergebnisse

Das Projekt ist abgeschlossen. Der Forschungsnehmer hat eine bewertende Literaturstudie erstellt, in der die aktuellen technischen Möglichkeiten der individuellen Expositionsbestimmung im Rahmen von epidemiologischen Studien durch Messungen und/oder Berechnungen erörtert werden. Anforderungen an die Dosimetrie wurden definiert. Eine Literaturdatenbank wurde aufgebaut. Es wurden eine Messstrategie und zwei Verfahren zur rechnerischen Abschätzung der elektromagnetischen Felder in Wohnungen in der Umgebung von Mobilfunk-Basisstationen auf der Basis technischer Daten der Anlagen bzw. der Angaben zu den Mobilfunkanlagen in den Standortbescheinigungen sowie empirisch ermittelter Ausbreitungsfaktoren in verschiedenen Siedlungsstrukturen entwickelt. Zur Ermittlung der empirischen Ausbreitungsfaktoren und zum Test der rechnerischen Abschätzungen wurden in einer Vielzahl von Wohnungen die tatsächlichen Mobilfunkimmissionen ermittelt. Die Arbeiten konzentrierten sich dabei auf die GSM Netze. Immissionen, die von den während der Projektphase erst im Aufbau befindlichen UMTS-Netzen verursacht wurden, wurden weitgehend nicht berücksichtigt. Der Vergleich der berechneten und vor Ort gemessenen Werte zeigte je nach Bebauungstyp eine mittlere bis gute Übereinstimmung.

Der vollständige Bericht steht zum Download als PDF-Datei (3.519 KB) zur Verfügung.

Publikationen

  • H.-P. Neitzke, J. Osterhoff, K. Peklo and H. Voigt: Determination of exposure due to mobile phone base stations in an epidemiological study, Radiation Protection Dosimetry, Vol. 124, No. 1, 2007, pp. 35-39, doi:10.1093/rpd/ncm371
  • J. Breckenkamp, H. P. Neitzke, C. Bornkessel and G. Berg-Beckhoff: "Applicability of an Exposure Model for the Determination of Emissions from Mobile Phone Base Stations", Radiation Protection Dosimetry 131 (4): 474--481; doi:10.1093/rpd/ncn201

Fazit

Bei der Durchführung epidemiologischer Studien zur Erfassung möglicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch elektromagnetische Felder von Mobilfunkbasisstationen auch unterhalb bestehender Grenzwerte ist die möglichst genaue Bestimmung der individuellen Exposition von hoher Bedeutung. Im Gegensatz zu Expositionsabschätzungen, die ausschließlich den Abstand des Immissionsortes von der Quelle als Maß für die vermeintliche Höhe der Exposition heranziehen, konnte im Rahmen des Projektes eine verbesserte Vorgehensweise erarbeitet werden. Im Rahmen der geplanten Vertiefungserhebung zur epidemiologischen Querschnittsstudie soll in einer Unterstichprobe eine zusätzliche Validierung der Expositionsabschätzung durchgeführt werden.